Remarketing im Online-Shop – wie funktioniert es und wie wird es umgesetzt?

Remarketing in einem Onlineshop ist eine effektive Methode, um Nutzer zu erreichen, die Ihre Website besucht, aber keinen Kauf abgeschlossen haben. Mit präzisen Remarketing-Listen können Sie Kunden an Ihre Produkte erinnern und die Conversion-Chance erhöhen. Für Remarketing benötigen Sie ein Tracking-Pixel, die Segmentierung Ihrer Zielgruppe und die Einrichtung von Werbekampagnen. Dies führt zu höheren Umsätzen und einem verbesserten ROI.

Wie funktioniert Remarketing?

Remarketing basiert auf der Erfassung der Nutzerinteraktionen mit der Website Ihres Shops mithilfe eines Pixels oder Code-Snippets. Nach dem Hinzufügen eines Pixels zu jeder Seite erfasst Google Ads oder Facebook Informationen über die Besucher. Diese Informationen werden zur Erstellung von Remarketing-Listen verwendet, mit denen Sie personalisierte Werbung außerhalb Ihrer Website schalten können.

Remarketing nutzt Browser-Cookies, um Anzeigen an Nutzer auszuliefern, die bereits Interesse an Ihrem Angebot bekundet haben. Dynamisches Remarketing funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip und präsentiert Kunden gezielt Produkte, die sie sich angesehen haben. Dadurch wird die Werbebotschaft relevanter und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Kunden zum Warenkorb zurückkehren.

Remarketing-Anzeigen können im Google Display-Netzwerk, in sozialen Medien und auf Demand-Side-Plattformen (DSPs) geschaltet werden. Diese Kampagnen basieren auf einem CPC- oder CPM-Modell, sodass Sie die Kosten entsprechend Ihren Geschäftszielen kontrollieren können. Remarketing ist eine integrierte digitale Marketingstrategie, die die Wirkung von SEO- und SEM-Maßnahmen verstärkt.

Vorteile von Remarketing im E-Commerce

Remarketing trägt zur Steigerung der Conversions bei, indem es potenzielle Kunden an Ihr Angebot erinnert. Nutzer, die ihren Warenkorb oder ihre Produktseite verlassen haben, erhalten personalisierte Anreize zur Rückkehr. Dies erhöht die Effektivität von Werbekampagnen und reduziert Warenkorbabbrüche.

Darüber hinaus trägt Remarketing zum Aufbau der Markenbekanntheit und zur Kontaktpflege mit Ihrer Zielgruppe bei. Regelmäßige Anzeigen erinnern Sie an Ihren Shop und stärken den Wiedererkennungswert. Langfristig führt dies zu mehr wiederkehrenden Kunden und einem höheren Warenkorbwert.

Mit Remarketing optimieren Sie Ihr Werbebudget, indem Sie sich auf Nutzer konzentrieren, die bereits an Ihrem Angebot interessiert sind. Durch die Segmentierung von Remarketing-Listen können Sie Ihre Messaging- und Gebotsstrategien differenzieren. Dies führt zu einem höheren ROI und niedrigeren Kundenakquisitionskosten.

Arten des Remarketings in Online-Shops

Standard-Remarketing basiert auf der einfachen Anzeige von Anzeigen für Nutzer, die die Website des Shops besucht haben. Dieses Modell eignet sich gut, um Bekanntheit zu steigern und die Produkterinnerung zu fördern. Die Effektivität hängt von der Relevanz des Anzeigendesigns und der Anzeigedauer ab.

Dynamisches Remarketing präsentiert dem Nutzer bestimmte, vom Nutzer angesehene Produkte und ähnliche Vorschläge. Durch die Nutzung eines Produkt-Feeds ist jede Anzeige personalisiert. Dieses Format generiert eine höhere Klickrate und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses.

Zielgruppenlisten können anhand von Interaktionen segmentiert werden, z. B. nach Besuchen bestimmter Kategorien, Warenkorbabbrüchen oder erneuten Besuchen nach dem Kauf. Dies ermöglicht eine präzise Anpassung der Werbebotschaft an die jeweilige Phase der Kaufreise. Jedes Segment sollte über eine eigene Werbe- und Gebotsstrategie verfügen.

Remarketing-Pixel konfigurieren

Erstellen Sie zunächst ein Werbekonto in Google Ads oder Facebook Ads. Generieren und installieren Sie anschließend den entsprechenden Pixelcode auf der Website des Shops. Dieser Code sollte im <head>-Bereich jeder Seite der Website erscheinen.

Die korrekte Funktion des Pixels wird mithilfe von Diagnosetools wie Google Tag Assistant oder Pixel Helper überprüft. Implementierungsfehler können dazu führen, dass wichtige Nutzerdaten verloren gehen. Es lohnt sich zu prüfen, ob das Pixel jeden Besuch registriert und den Ereignistyp, z. B. „Inhalt anzeigen“ oder „In den Warenkorb“, ermittelt.

Dynamisches Remarketing erfordert die Übermittlung von Produktparametern wie ID, Preis und Kategorie an das Pixel. Dies geschieht durch zusätzliche Parameter im Code, die Daten aus dem Produkt-Feed lesen. Die korrekte Konfiguration des dynamischen Pixels ermöglicht die Anzeige personalisierter Anzeigen.

Remarketing-Listen erstellen

Remarketing-Listen werden im Google Ads- oder Facebook Ads-Dashboard basierend auf dem Nutzerverhalten definiert. Sie können Listen basierend auf besuchten Seiten, durchgeführten Aktionen oder der Verweildauer auf der Website erstellen. Die Zielgruppensegmentierung ermöglicht die Differenzierung von Werbebotschaften.

Die Mitgliedschaftsdauer Ihrer Remarketing-Liste sollte an den Kaufzyklus Ihrer Branche angepasst werden. Ein kurzer Zeitraum eignet sich am besten für Impulskäufe, ein längerer Zeitraum hingegen für teurere Käufe, die sorgfältig überlegt sein müssen. Die Listeneinstellungen können angepasst werden, um die Kampagnenergebnisse kontinuierlich zu optimieren.

Listen können Ausschlüsse enthalten, z. B. für Nutzer, die bereits einen Kauf getätigt haben. Dadurch wird verhindert, dass Anzeigen treuen Kunden angezeigt werden, was Kosten spart. Regelmäßiges Bereinigen und Aktualisieren von Remarketing-Listen ist wichtig, um Anzeigen für veraltete Zielgruppen zu vermeiden.

Remarketing-Kampagne starten

Nach dem Erstellen der Remarketing-Listen müssen im nächsten Schritt die Anzeigengestaltung und die Kampagneneinrichtung vorbereitet werden. Wählen Sie in Google Ads das Kampagnenziel „Display-Traffic“ oder „Verkäufe“ mit der Remarketing-Option. Wählen Sie in Facebook Ads das Kampagnenziel „Traffic“ oder „Conversions“ mit der Option „Benutzerdefiniertes Zielgruppen-Targeting“.

Es lohnt sich, verschiedene Anzeigenformate zu erstellen, z. B. Bildbanner, responsive Display-Anzeigen und Videoanzeigen. Visuelle Konsistenz und eine klare Botschaft sind entscheidend für die Effektivität der Kampagne. Fügen Sie Ihrer Anzeigenbeschreibung einen Call-to-Action hinzu, der Nutzer zum Wiederkommen animiert.

Erwägen Sie bei der Festlegung Ihres Budgets und Ihrer Gebote automatisierte Gebotsstrategien wie „Ziel-ROAS“ oder „Conversions maximieren“. So optimieren Sie die Kosten und verfolgen gleichzeitig spezifische Geschäftsziele. Durch regelmäßiges Monitoring der Kampagnenleistung können Sie schneller auf Änderungen reagieren und Anpassungen vornehmen.

Dynamisches Remarketing – Anzeigenpersonalisierung

Für dynamisches Remarketing müssen Sie Ihren Produktfeed mit Ihrem Google Merchant Center-Anzeigenkonto oder Ihrem Facebook-Produktkatalog verknüpfen. Der Feed enthält aktuelle Produktinformationen wie Preis, Verfügbarkeit und Beschreibung. So können Anzeigen genau die Produkte präsentieren, die der Nutzer angesehen hat.

Dynamische Anzeigenpersonalisierung erhöht die Zielgruppeninteraktion durch präzise Angebotspräsentation. Außerdem ist es möglich, Upselling oder Cross-Selling während der gesamten Kampagne anzuzeigen. Automatisierte Regeln in Google Ads ermöglichen es Ihnen, Aktionen oder Rabatte in dynamischen Anzeigen hervorzuheben.

Dynamische Anzeigen können für verschiedene Zielgruppensegmente optimiert werden, beispielsweise basierend auf dem Wert abgebrochener Warenkörbe oder der Zeit seit dem letzten Besuch. Diese Präzision ermöglicht es Ihnen, Ihre Botschaften und Gebote anzupassen. Das macht dynamisches Remarketing zu einem der effektivsten E-Commerce-Kanäle.

Messung der Remarketing-Ergebnisse

Zu den KPIs für Remarketing gehören Conversions, ROAS und Kosten pro Kundenakquise (CPA). Ziel-Funnels und E-Commerce-Tracking sollten in Google Analytics konfiguriert werden. So können Sie das Nutzerverhalten vom Anzeigenaufruf bis zum Kauf verfolgen.

Die Analyse von Berichten in Google Ads und Facebook Ads liefert Informationen zu Klickrate, CPC und Conversion-Raten. Durch den Vergleich verschiedener Remarketing-Segmente identifizieren Sie die profitabelsten Zielgruppen. Regelmäßige Ergebnisberichte optimieren Ihr Werbebudget und Ihre Kampagnenstrategie.

A/B-Tests von Creatives und Kampagneneinstellungen ermöglichen den Vergleich von Anzeigen- und Remarketing-Listenvarianten. Anhand der Daten können Sie Entscheidungen über die Anpassung Ihrer Botschaft oder die Erhöhung des Budgets für effektivere Segmente treffen. Ein iterativer Ansatz sorgt für eine kontinuierliche Verbesserung der Remarketing-Ergebnisse.

Remarketing-Optimierung und -Skalierung

Remarketing-Optimierung umfasst die kontinuierliche Analyse der Kampagnenleistung und die Verbesserung der Zielgruppensegmentierung. Es lohnt sich, verschiedene Gebotsschwellen und die Dauer der Remarketing-Listenmitgliedschaft zu testen. Kleine Änderungen an Creatives oder CTAs können die Kampagneneffektivität erheblich beeinflussen.

Remarketing-Skalierung bedeutet die Ausweitung Ihrer Aktivitäten auf neue Kanäle wie LinkedIn, TikTok oder programmatische Anzeigen. Durch die Integration von Werbesystemen erreichen Sie Nutzer gleichzeitig über mehrere Plattformen hinweg. Dadurch erzielt Ihr Shop eine größere Reichweite und erreicht Kunden an verschiedenen Punkten der Customer Journey.

Es lohnt sich auch, Cross-Selling und Up-Selling in Remarketing-Kampagnen zu integrieren, indem verwandte Produkte präsentiert werden. Dies steigert nicht nur den Warenkorbwert, sondern schafft auch ein personalisiertes Markenerlebnis. Die Automatisierung und Skalierung des Remarketings fördert das langfristige Umsatzwachstum des Shops.

 

Marcus Baumann