Katalogisierung von elektrischen Leitungen im Ersatzteillager

Ein effizient organisierter Lagerbestand ist die Grundlage für eine schnelle, sichere Instandhaltung. Ein wichtiger Bestandteil der Ressourcen jedes Produktionswerks sind elektrische Leitungen. Die Katalogisierung besteht jedoch nicht nur darin, Namen ins System einzugeben. Es ist ein Prozess, der technisches Wissen (hier – Querschnitte, Isolationsparameter, Widerstandsklassen), Lagerlogistik und IT-Tools kombiniert. Ein CMMS kann eine unschätzbare Hilfe bei der Erstellung eines Teilekatalogs sein – wir präsentieren die wichtigsten Informationen dazu.

Warum ist die Katalogisierung von Leitungen wichtig?

Leitungen erscheinen auf den ersten Blick einfache Teile, bestehend nur aus Draht und Isolierung. In der Praxis jedoch kann ihre Vielfalt überraschen. Es müssen verschiedene Leiterwerkstoffe, Querschnitte, Aderzahlen und Isolationsklassen berücksichtigt werden. Das ist noch nicht alles – hinzu kommt auch die Beständigkeit gegen Öl, Temperatur oder UV-Strahlung. Jeder dieser Punkte beeinflusst die Kabelanpassung. Ein ungeeignetes Kabel kann fatale Folgen haben – einschließlich Ausfällen oder Bränden. Deshalb muss der Katalog nicht nur die Leitungstypen widerspiegeln, sondern auch deren Eigenschaften und Anwendungsgrenzen. So lassen sich Fehlentnahmen reduzieren und Serviceentscheidungen beschleunigen.

Best Practices zur Erstellung eines Katalogs im CMMS
Noch bevor die ersten Einträge ins System aufgenommen werden, sollte man Regeln für die Dateneingabe festlegen. Dann sind die Informationen im CMMS übersichtlich, und der Vergleich verschiedener Optionen wird deutlich einfacher. Was sollte berücksichtigt werden?

  1. Eindeutige Bezeichnungen. Grundlage für die Identifikation von Leitungen. Am besten ein einheitliches, vorhersehbares Schema – z. B. Kombination aus Typ, Querschnitt, Aderzahl und Kabellänge.
  2. Die wichtigsten Kabelparameter sind Querschnitt (in mm²), Aderzahl, Isolationsart (z. B. PVC, XLPE) und Nennspannung. Auch Begrenzungen durch Betriebstemperatur und Feuerwiderstandsklasse dürfen nicht fehlen. Zur besseren Identifikation und Kontrolle kann man Herstellerkennungen oder Teilenummern hinzufügen.
  3. Neben den Kabelinformationen sind auch Angaben zu Menge und Verfügbarkeit entscheidend. Deshalb sollte auch die Länge auf Rolle oder Spule in der gewählten Maßeinheit erfasst und Zuschnittvarianten definiert werden.
  4. Ziel ist vor allem die Optimierung der Kommissionierung. Zur Beschreibung der Leitung sollte der Standort angegeben werden – welches Regal oder Fach im ersatzteillager, idealerweise kombiniert mit Barcode oder QR.
  5. Link zur technischen Dokumentation, z. B. Konformitätserklärungen oder Zertifikate.

Diese Grundsätze sind ein einfacher Leitfaden für einen klaren, verlässlichen und nützlichen Kabelkatalog. Wichtig ist die konsequente Anwendung. Dann kann das CMMS – z. B. QRmaint – effektiv seine Funktion erfüllen und als „Quelle der Wahrheit“ für Teileinformationen dienen.

Lagercodes – SKU-Schemata und Kabelanwendung
In der Logistik begegnet man häufig dem Begriff SKU. Was bedeutet das? Die Abkürzung steht für „Stock Keeping Unit“, also „Lagereinheit“. Sie bezeichnet den Identifikator einzelner Lagerbestände. Grundlage ist ein festgelegtes Codeschema, das eine genaue Identifikation des Teils bereits beim Betrachten der Kennzeichnung ermöglicht. Das Schema für Leitungen sollte enthalten: Kabeltyp (z. B. NYM, H05VV-F), Querschnitt in mm², Aderzahl und Standardpackungslänge. So sind alle erforderlichen Informationen kurz und übersichtlich erfasst.

Ein auf solchen Codes basierender Katalog erleichtert auch die Kabelanwendung. Beispielhafte Verbindungen:
• Festinstallationen, Verteiler – Kupferleitungen NYM, 450/750V, 1,5–10 mm²;
• Flexible Leitungen für tragbare Geräte – H05VV-F, Kupfer, PVC-Isolierung, 300/300V, flexibel;
• Signalkabel, geschirmt, Steuerung – LIYCY, Kupfer, PVC-Isolierung, Schirmung, Adern 0,25–1 mm²;
• Interne Installationen, Leistung – YDYp, Standard-PVC-Kabel;
• Temperatur, Chemie – XLPE, Kabel mit hoher Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit;
• Motor- und Encoder-Versorgung – mehradriges Kabel für Antriebe, geschirmt, Adern mit großem Querschnitt.

Mit Codes wird jede Beschreibung zu einer kurzen, verständlichen Kennzeichnung, die sofort Auskunft über den Einsatzzweck gibt. Diese Liste ist ein Beispiel – die Kabelauswahl sollte immer an die Werksspezifikationen und Maschinenanforderungen angepasst werden. Zusätzlich sind Spalten für Lagerort und weitere Informationen für Techniker empfehlenswert.

Nicht nur Typ und Querschnitt – was noch erfasst werden sollte
Leitungen sind eine recht heterogene Kategorie, die viele ähnliche Elemente umfasst. Daher reichen Basisparameter wie Typ und Querschnitt nicht aus. Der Katalog sollte auch Informationen zu Zertifikaten (z. B. CE, RoHS, UL) und zulässigen Anwendungen (innen/außen, Ex-Zonen) enthalten. Zudem sind Daten zur mechanischen Beständigkeit, maximalen Spannung, Betriebstemperatur und Biegeradius relevant. Für die Sicherheit der Nutzung sind diese Angaben besonders wichtig. Logistisch betrachtet sind auch Masse pro Meter und Verpackungsvolumen entscheidend.

Lagerung und technische Handhabung von Leitungen
Wir wissen nun, wie ein solider Kabelkatalog im CMMS vorbereitet wird – die digitale Ebene ist jedoch nicht alles. Besonders bei Kabeln ist die richtige Lagerung entscheidend. Rollen und Spulen dürfen nicht gequetscht werden, und die Isolierung muss vor UV-Strahlung und chemischem Kontakt geschützt sein. Einige Materialien können ihre Flexibilität verlieren – besonders Gummielemente. Für solche Kabel sind geeignete Rotation und Kontrolle des Wareneingangsdatums notwendig.

Bei Kabeln, die zugeschnitten werden, ist es ebenfalls sinnvoll, Reste zu erfassen und Abfälle zu überwachen. Ein CMMS bietet hier umfangreiche Unterstützung. Die Software kann u. a. die Schnittbuchführung übernehmen – wie viele Meter entnommen und welche Reste vorhanden sind. So gewährleistet CMMS eine effiziente Organisation und klare Übersicht aller Kabelinformationen.

Kabelmanagement – Integration ins CMMS
Im Kontext der Kabelkatalogisierung dient CMMS vor allem als zentrales Datenrepository für verfügbare Teile. Doch das ist nicht alles. CMMS unterstützt auch beim zuvor erwähnten Zuschnitt. Das Kürzen von Leitungen ist oft kritisch – daher ist eine genaue Kontrolle wichtig. Im CMMS QRmaint kann ein Auftrag erstellt, ein Lagerauftrag generiert und Mess- sowie Schnittdaten zusammen mit Katalogcode und Chargennummer erfasst werden. Das System aktualisiert automatisch die Restmenge. Zulässige Minimalmaße (z. B. nicht unter 0,5 m) sowie Rückgabe- und Abfallregeln sollten definiert werden.

Darüber hinaus kann CMMS Leitungen direkt mit anderen Ressourcen verknüpfen. Eine Verpackungsmaschine-Karte kann z. B. die Liste der Leitungen für Sensor- und Motorwechsel enthalten. Bei einem Auftrag schlägt das System das passende Kabel vor und zeigt den Lagerbestand an. Bei unzureichender Verfügbarkeit kann automatisch eine Bestellung ausgelöst werden. So sparen Techniker viel Zeit, und Stillstände des Werks werden deutlich verkürzt.

Effiziente Katalogisierung von Leitungen dank CMMS
Die Katalogisierung elektrischer Leitungen im ersatzteillager ist ein wesentlicher Prozess, der die operative und logistische Effizienz beeinflusst. Grundlage ist ein gut durchdachtes Codeschema und die Attribute im CMMS. Außerdem sollten klare Schnittregeln festgelegt und Kabelinformationen mit Geräteakten verknüpft werden. Das Ergebnis: weniger Fehler, kürzere Ausfallzeiten und höhere Sicherheit. Das sind greifbare Vorteile für jedes Industrieunternehmen. QRmaint bietet umfassende Unterstützung im Management von Ersatzteilen, einschließlich elektrischer Leitungen.
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